Woher kommt: Mein Name ist Hase (, ich weiß von nichts)

Rolf-Bernhard Essig (*1963)
Mein Name ist Hase (, ich weiß von nichts)


Das Wintersemester 1854/55 ging dem Ende entgegen, als ein fremder Student auf der Flucht in Heidelberg eintraf. Er hatte im Duell seinen Gegner erschossen und suchte eine Möglichkeit, über die Grenze nach Straßburg zu gelangen. Der Heidelberger Student Viktor Hase lieh ihm dafür seine Studentenlegitimationskarte. Die genügte als Pass, um nach Frankreich zu kommen, wo der falsche Hase die Karte fortwarf. Doch sie wurde gefunden.

Das Universitätsgericht in Heidelberg lud deshalb Hase vor. Als angehender Jurist wusste er, dass er nur auf die Frage nach seinem Namen antworten musste. Also sagte er vor Gericht: "Mein Name ist Hase, ich verneine die Generalfragen, ich weiß von nichts!" Da man ihm nichts nachweisen konnte, verließ er das Gericht als freier Mann.

Weil er seinem Kommilitonen geholfen, dem Gericht aber nichts gesagt hatte, wurde Hase als Held gefeiert und sein forscher Spruch zum Geflügelten Wort.

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